Ein häufig auftretendes Problem bei DaZ-Schüler:innen ist die Wortschatzarmut, also nicht genügend ausdifferenzierter Wortschatz. Da Wortschatz immer aus situativen Kontexten bzw. aus Texten gewonnen wird, spielt die Anschaulichkeit im Unterricht eine große Rolle.

In der Anfangsphase des Zweitspracherwerbs muss der Wortschatz besonders geübt und gefestigt werden. Nomen und Artikel bilden hierbei einen Schwerpunkt. Am Anfang sollten nur die bestimmten Artikel geübt werden.

 

Einführung des Wortschatzes:

Hören - Sprechen - Lesen - Schreiben

  • Gut Gehörtes kann gut nachgesprochen werden.
  • Zuerst nachsprechen lassen, dann Wörter/Begriffe selber benennen lassen
  • nicht zu viele neue Wörter auf einmal einführen - max. 8-12 (besonders wichtig bei Sprachanfänger:innen), Übungsmöglichkeit zum Hören
  • Neuen Wortschatz mit bekannten Grammatikstrukturen einführen
  • Neue grammatische Aspekte mit bekanntem Wortschatz einführen
  • Es sollten keine Wörter gesprochen werden, die nicht zuvor gehört wurden.
  • Es sollte nichts geschrieben werden, das nicht gelesen wurde.

Weitere Anregungen zur Wortschatzarbeit:

  • Einführung des Nomens immer mit dem Artikel
  • Farb- und Form-Symbolik (z.B. blaues Dreieck = männlich, roter Kreis = weiblich, grünes Quadrat = sächlich) unterstützt die Kinder dabei, ein Nomen mit einem bestimmten Geschlecht verknüpft zu lernen
  • Bildkarten mit Farbpunkten kennzeichnen, farbige Sortierkästen, farbige Merktafeln ("Artikelwand")
  • Vorschulklasse führt Symbolik ein, die auf der ersten Schulstufe weitergeführt wird

Verben, Adjektive, Präpositionen

Für eine differenzierte Ausdrucksfähigkeit sind diese Wörter besonders wichtig.

 

Modal- und Hilfsverben müssen häufig geübt werden. Die Hilfsverben haben und sein sind für die Bildung des Perfekts notwendig. Die Modalverben (können, müssen, sollen, dürfen, wollen, mögen) sind "nicht erklärbare Begriffe" und müssen daher intensiv und in unterschiedlichen Zusammenhängen geübt werden. Ihre Bedeutung kann nur durch häufigen Gebrauch abgesichert werden.

 

Abstrakte und schwer erklärbare Begriffe

Sprache besteht nicht nur aus Wörtern für Dinge, die man sehen oder anfassen kann, sondern auch aus schwer erklärbaren Begriffen und Abstrakta (z.B. Liebe, Hoffnung, Mut, träumen, glauben, seltsam, frei, herzlich usw.).

Zu verwenden sind auch oft Oberbegriffe, die wichtig für die Begriffsbildung sind.

Konsequenzen für den Unterricht: dosierter Einsatz, gute Erklärungen (vorher) überlegen, Wiederholungen

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Literatur siehe -> Rubriktext "Methodik-Didaktik"