Worauf muss beim zweitsprachlichen Lesen noch geachtet werden
Wenn Hintergrundwissen fehlt oder nicht differenziert genug ist, wird verstehendes Lesen be- oder gar verhindert, da z. B. wichtige Wörter nicht erkannt, Sätze nicht in den Textzusammenhang
integriert, Oberflächenmerkmale [a. Proformen, b. Gliederungs-signale, c. Konnektoren (Satzverknüpfer)] nicht für Übertragungstätigkeiten genutzt werden können und das Arbeitsgedächtnis mit der bloßen Dekodierung bereits ausgelastet ist.
In der DaZ-Lesepraxis sollten daher die Oberflächenmerkmale von Texten stärker berücksichtigt, in den Fokus genommen sowie im jeweiligen Text besprochen und erarbeitet
werden:
b. Gliederungssignale:
In einem Text gibt es "Gelenkstellen", die Übergänge zwischen einzelnen Gedankenschritten kennzeichnen. Richtet man seinen Fokus auf solche Gelenkstellen, lässt
sich die Struktur des Textes erfassen. Demzufolge müssen die Gelenkstellen erkannt werden. Solche Gelenkstellen sind zum Beispiel Gliederungssignale. Diese unterteilen Textabschnitte in
kleinere Einheiten:
c. Konnektoren
Wie ein Faden zieht sich ein gedanklicher Zusammenhang durch den Text . Gedankenbrücken verbinden die Satznachbarn und geben dem Text
seinen Zusammenhalt. Dieser gedankliche Zusammenhang wird durch Konnektoren markiert. Wörter verschiedener Wortarten gehören dazu:
Beim Lesen muss also immer geklärt werden, worauf sich z. B. Pronomen oder Konnektoren beziehen, welche Wörter für dieselbe Person oder Sache verwendet werden, warum etwas passiert ist und welche Folgen sich daraus ergeben.
Dieses Hör-Bilder-Buch "Komm zu Wort! " 1 und 2 richtet sich an Schüler:innen im Grundschulalter, die – meist im laufenden Schuljahr – ohne Deutschkenntnisse ins deutsche Schulsystem „quereinsteigen“.
Mithilfe des Hörstiftes können sich die Schüler vom ersten Tag an hörend einen grundlegenden Wortschatz aneignen – ganz ohne Lesekenntnisse. Er „liest“ den Schülern jedes gedruckte Wort und das dazugehörige Bild „vor“ und schult so das Hörverstehen der Kinder. Auf einigen der großen Poster und Bilder können die Schüler mit ihrem Hörstift auf „Entdeckungsreise“ gehen und hören, was er ihnen erzählt.
Der Ordner "Komm zu Wort" mit den Arbeitsblättern ist eine ideale Ergänzung zu den Hörbüchern und geht auf die besondere Heterogenität der Kinder nicht-deutscher Muttersprache ein. Das Material ist daher besonders geeignet für
Anders als beim Hör-Bilder-Buch werden hier erste Angebote zur schriftlichen Aneignung des Wortschatzes gemacht. Die Kinder wiederholen gelernte Wörter und wenden sie in Satzstrukturen an. Sie erweitern ihren Wortschatz und entwickeln erstes Leseverständnis.
Die insgesamt 84 Arbeitsblätter folgen dem Aufbau und den Themen des Hör-Bilder-Buchs, greifen Wortschatz und Satzstrukturen wieder auf und bieten den Schülern ein sehr kleinschrittiges und ansprechend gestaltetes Lernmaterial, das den Wortschatzerwerb der ersten Monate in den Blick nimmt.