Orthografiefehler:
Fehler in der Orthografie von DaZ-Schüler/innen können vielfältige Ursachen haben. Manche Fehler entspringen den Eigenarten des deutschen Orthografiesystems, wie z. B. die Groß- und Kleinschreibung, und sind auch bei DaM-Schüler/innen zu finden (Anwendungsfehler).
Andere Fehler basieren auf Übertragungen aus der Erstsprache der DaZ-Schüler/innen. Diese sogenannten Interferenzfehler können sowohl aus dem phonologischen System als auch aus der Orthografie der Erstsprache stammen.
Um die orthografische Leistung von DaZ-Schüler/innen richtig einordnen zu können, müssen Lehrkräfte in der Lage sein, Anwendungsfehler von Interferenzfehlern zu unterscheiden.
Interferenzfehler entstehen oft durch eine von den erstsprachlichen Hörgewohnheiten beeinflusste Wahrnehmung der Aussprache deutscher Phoneme, Silben und intonatorischer Einheiten.
Sie können durch sprachkontrastives Arbeiten (z. B. Vergleich von Schriftsystemen und -regeln) bzw. durch Wahrnehmungs- und Aussprachetraining behandelt werden.
1. Interferenzen aus der Phonologie der Erstsprache
DaZ-Lernende nehmen zunächst nur die phonetischen und phonologischen Segmente wahr, die auch in ihrer Erstsprache vorhanden sind. Alle übrigen fallen durch das "Wahrnehmungssieb". Beim Zweitspracherwerb nehmen Lernende den Sprachklang also wie durch einen Filter wahr.
DaM-Lernende nehmen beispielsweise den Längenunterschied der a-Laute in Staat und Stadt wahr, da er zu unterschiedlichen Wortbedeutungen führt. Ein Kind mit Erstsprache Spanisch hört evtl. zunächst keinen Unterschied, da im Spanischen die Vokallänge nicht bedeutungsunterscheidend ist. Das Kind wird die beiden Wörter als gleich klingend wahrnehmen und so aussprechen.
Hier würde es keinen Sinn machen, die Regeln für Dehnung und Schärfung mit den üblichen Übungen vermitteln zu wollen. Erst wenn das Konzept "Vokallänge" erkannt und verinnerlicht ist, also die Wahrnehmung und Aussprache von deutschen Lang- und Kurzvokalen geübt wurde.
Übertragungen aus der erstsprachlichen Phonologie führen also zu Fehlern in der deutschen Aussprache und werden auch in die Orthografie übertragen. Folgende Bereiche sind häufige >>Quellen von Interferenzfehlern>>
Der Grundlagenband Mitsprache bietet das für den erfolgreichen
DaZ-Unterricht auf der Sekundarstufe 1 notwendige theoretische Hintergrundwissen und verbindet es mit einem Praxisteil. In diesem werden vielfältige, ausgearbeitete Anregungen und Vorschläge für
den DaZ-Unterricht in Deutsch, Fremdsprachenunterricht, Geschichte, sozialwissenschaftlichem Unterricht, Mathematik und in den Naturwissenschaften gegeben. Ergänzt werden die
Unterrichtsvorschläge durch Kopiervorlagen.
Die Arbeitshefte von Mitsprache bauen auf dem Grundlagenband auf und bieten Material zur systematischen Sprachförderung. Im Zentrum der Arbeitshefte stehen Lesen
und Schreiben als zwei Basiskompetenzen, die unabdingbar für schulischen und gesellschaftlichen Erfolg sind. Wie der Grundlagenband beschränken sich auch die Arbeitshefte nicht auf den reinen
Deutschunterricht. Vielmehr helfen sie dabei, sprachliche Kompetenzen von DaZ-Lernen auch in den unterschiedlichen Schulfächern aufzubauen und zu fördern. Insgesamt gibt es drei Mitsprache
Arbeitshefte (5/6, 7/8, 9/10), die unterschiedliche Lernniveaus repräsentieren. Sie sind vorrangig für die entsprechenden Jahrgangsstufen konzipiert, können aber auch für Ältere mit einem
ähnlichen sprachlichen Kompetenzniveau eingesetzt werden.