Ein häufig auftretendes Problem bei DaZ-Schüler:innen ist die Wortschatzarmut, also nicht genügend ausdifferenzierter Wortschatz. Da Wortschatz immer aus situativen Kontexten bzw. aus Texten gewonnen wird, spielt die Anschaulichkeit im Unterricht eine große Rolle.
In der Anfangsphase des Zweitspracherwerbs muss der Wortschatz besonders geübt und gefestigt werden. Nomen und Artikel bilden hierbei einen Schwerpunkt. Am Anfang sollten nur die bestimmten Artikel geübt werden.
Einführung des Wortschatzes:
Hören - Sprechen - Lesen - Schreiben
Weitere Anregungen zur Wortschatzarbeit:
Verben, Adjektive, Präpositionen
Für eine differenzierte Ausdrucksfähigkeit sind diese Wörter besonders wichtig.
Modal- und Hilfsverben müssen häufig geübt werden. Die Hilfsverben haben und sein sind für die Bildung des Perfekts notwendig. Die Modalverben (können, müssen, sollen, dürfen, wollen, mögen) sind "nicht erklärbare Begriffe" und müssen daher intensiv und in unterschiedlichen Zusammenhängen geübt werden. Ihre Bedeutung kann nur durch häufigen Gebrauch abgesichert werden.
Abstrakte und schwer erklärbare Begriffe
Sprache besteht nicht nur aus Wörtern für Dinge, die man sehen oder anfassen kann, sondern auch aus schwer erklärbaren Begriffen und Abstrakta (z.B. Liebe, Hoffnung, Mut, träumen, glauben, seltsam, frei, herzlich usw.).
Zu verwenden sind auch oft Oberbegriffe, die wichtig für die Begriffsbildung sind.
Konsequenzen für den Unterricht: dosierter Einsatz, gute Erklärungen (vorher) überlegen, Wiederholungen
-----------------------------------------------------------------------------------------
Literatur siehe -> Rubriktext "Methodik-Didaktik"
Strategien und Methoden im DaZ-Einstiegsunterricht der Grundschule.
Dieses Praxisheft bietet mit vielen Praxisbeispielen und Tipps einen profunden Einblick in eine ganzheitliche, sprachsensible DaZ-Förderung von Kindern, die neu einsteigen oder sich in einer frühen Phase des Zweitspracherwerbs befinden. Neben Informationen für eine alltagsintegrierte Beobachtung bieten die Autorinnen Strategien für das Hören und Sprechen, Hinweise, wie sich der Übergang zur schriftlichen Kommunikation vorbereiten lässt, und Good-Practice-Erfahrungen für eine gelingende Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Broschüre entstand in Kooperation mit der PH Niederösterreich unter der umsichtigen Koordination und Mitautorinnenschaft von Misia Doms.
Download -> https://www.oesz.at/download/publikationen/Praxisreihe_38_FINAL_WEB.pdf